Diversity in der Praxis: Gespräche mit Firmen auf der Messe „THCONNECT“!
Die HAYDİ-Figur balanciert auf einem Seil über den Dächern der TH Wildau.

HAYDİ bakalım, los geht’s!

Das Projekt HAYDİ! startet einen Blog. Wenn Du gerade angefangen hast, zu studieren, oder Dich für ein Studium interessierst, bist Du hier genau richtig.

Zurück zur Übersicht
  1. Sie sind hier:
  2. HAYDİ! Blog
  3. Diversity in der Praxis: Gespräche mit Firmen auf der Messe „THCONNECT“!
Diversity in der Praxis: Gespräche mit Firmen auf der Messe „THCONNECT“!

Das HAYDİ!-Team war letztes Jahr direkt vor Ort und sprach für Euch mit Firmen über die Themen Diversität und Internationalität in ihren Unternehmen.

Eine Umfrage von Truffls & Respondi legte offen, dass insbesondere jungen Mitarbeitern unter 30 Jahren die Haltung ihres Arbeitgebers zu Diversity-Fragen wichtig ist. Doch, was ist gelebte Praxis in Unternehmen (unserer Region)? Schaut selbst- und macht Euch einen Eindruck anhand der Gesprächsaufzeichnungen…

Ein Transportdienstleister aus Berlin äußerte: „Wir haben sehr viele internationale Mitarbeiter. Wir sind viel auf den Messen unterwegs und haben flache Hierarchien im Unternehmen. Es wird im Unternehmen geduzt, vom Manager bis zum Praktikanten. Deutsch wird im Unternehmen intern gesprochen, Englisch mit Kunden und Kollegen aus anderen Ländern.“ Ein ähnliches Bild zeichnete auch ein lokaler IT-Dienstleister: „Bei uns arbeiten viele Mitarbeiter mit Migrationshintergrund. Es gibt Kollegen, die sich nur auf Englisch verständigen. Das Unternehmen ist sehr familiär geprägt. Es wird im Unternehmen geduzt und auf Augenhöhe kommuniziert: Ob es sich dabei um einen Studenten oder einen Praktikanten handelt, macht keinen Unterschied. Ein Diversity Day ist in der Planung. Das Unternehmen ist auf verschiedene Sprachen angewiesen. Menschen mit Migrationshintergrund werden gerne eingestellt.“

Ein regionaler Anbieter von Sicherheitssystemen hob hervor: „Bei uns wurde eine Abteilung bis vor kurzem von einem bulgarischen Mitarbeiter geleitet. Wir haben auch noch einen polnischen Leiter. Für uns ist wichtig, dass die Bewerber bestimmte Skills mitbringen, egal welche Herkunft sie haben. Wir bieten klassische Ausbildungsplätze an, aber auch die Möglichkeit, ein duales Studium in Kooperation mit unseren Unternehmen zu machen. Wir sind der Meinung, dass der Nachwuchs gefördert werden muss.“.

Frau Christine Ohm von Anecom AEROTEST ging auf die angewendete Sprache im Unternehmen ein: „In Meetings werden Folien in englischer Sprache verwendet. Das Unternehmen ist multikulturell, sodass es auch Teams gibt, die sich ausschließlich auf Englisch austauschen. Es arbeiten im Unternehmen Menschen aus circa 15 verschiedenen Nationen.“ Die Anwendung von Englisch unterstrich auch ein Beratungsunternehmen: „Ungefähr 10 % unserer Mitarbeiter sind nicht deutscher Herkunft. Die Sitzungen werden auch in Englisch durchgeführt, es ist aber sehr bereichsabhängig. Für uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter die Sprache des Kunden sprechen.“

Zum Thema Internationalisierung äußerten sich speziell vier Praxisvertreter:

„Aktuell hat das Unternehmen Niederlassungen in Frankreich und Finnland. Es werden Niederlassungen in weiteren Ländern angestrebt. Für diesen speziellen Bereich, in dem das Unternehmen arbeitet, wird das Verständnis von Gesetzestexten benötigt, daher ist der Standort nicht so international ausgelegt. Die Töchtergesellschaften sind zweisprachig. Dort werden die heimischen Menschen beschäftigt, die ihre Amtssprachen beherrschen.“ (Unternehmen aus dem Bereich Erneuerbare Energien)

Vertreter der Flughafengesellschaft erklärten: „Es ist sehr bereichsabhängig. Operative Mitarbeiter haben viele verschiedene Nationalitäten. Grundsätzlich wird für jede Einstellung eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt. Internationale Mitarbeiter müssen diese in ihren Heimatländern beantragen. Insgesamt kann ein Einstellungsprozeß bis zu 3 Monaten dauern. Sicherheit ist das oberste Gebot im Unternehmen. Wir sind sehr vielfältig unterwegs. Durch das breite Berufsfeld: vom Einkauf bis zum Ingenieurwesen entsteht Vielfacht im Unternehmen und dadurch die Diversität. Im Unternehmen gibt es eine Diversity Beauftragte, Diversity Abteilung und Gleichstellungsbeauftragte und es werden viele soziale Projekte durchgeführt.“

„Unser Unternehmen hat drei Standorte in drei Ländern: In Deutschland, Frankreich und Italien. Wir sind dreisprachig, Englisch ist aber der gemeinsame Nenner. Jeder Standort hat eigene Spezialitäten. Jedes Büro entspricht typischen kulturellen Standards des Landes, in dem es niedergelassen ist. Das deutsche Büro hat deutsches Klima. Es ist sehr kollegial und angenehm bei uns. Wir sind ein recht junges Team“ (Hersteller von elektrischen Ausrüstungen und Geräten)

Torsten Müller, eEntwicklung.net GmbH: „Wir sind ein innovatives IT Unternehmen aus Wildau. Unser Kundenkreis ist sehr international. Wir haben in unseren 15 Jahren schon sehr viele TH Studierende gehabt, die wir vor allem über die THConnect Messe kennen gelernt haben. Die meisten empfehlen uns weiter oder kommen wieder zu Bachelor- und/oder Masterarbeit.“

Zudem haben wir mit Frau Kohlmann von mm-lab GmbH gesprochen – die (leider) nicht aus unserer Region stammt. Mit sieben verschiedenen Nationalitäten sind wir in unserem Unternehmen recht international aufgestellt. Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Iran, Ungarn, Palästina, Bangladesch, USA und aus dem europäischen Ausland machen wir sehr gute Erfahrungen. Wir empfinden unser interkulturell geprägtes Arbeitsumfeld als große Bereicherung hinsichtlich Know-how, Arbeitsabläufe, Herangehensweisen etc., denn wir lernen ständig voneinander und integrieren uns in beide Richtungen. Bei der Einstellung von neuen Beschäftigten aus dem Ausland schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen bzgl. individueller Betreuung und unterstützen sie bei Behördengängen, der Wohnungssuche, Deutschkursen etc.

Studentin an den Stellen-Aushängen während der Firmenkontaktmesse TH Connect
© Bernd Schlütter

Kommentare

04.11.2020 | Torsten Müller

Interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit ist bei uns gelebte Praxis. Als lokales IT Unternehmen aus dem TGZ in Wildau mit internationalen Kunden haben wir bereits viele Studenten aus Ländern wie z.B. El Salvador, Indien, Jordanien, Pakistan, Peru, Polen, Simbabwe, Vietnam erfolgreich betreut. Wir sehen daher auch in diesen Zeiten optimistisch in die Zukunft und freuen uns auf einen Austausch auch auf dieser Plattform. eEntwicklung.net wünscht dem HAYDİ! Blog viel Erfolg!

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich