Vielleicht geht es Dir wie mir und Du musst Dein Studium selbst finanzieren. Während meines Studiums habe ich schon die verschiedensten Jobs gemacht. Vielleicht hilft Dir meine heutige Kolumne bei Deiner Jobsuche.
Am Ball bleiben
Eines gleich vorweg: Je fortgeschrittener und erfahrener Du im Laufe Deines Studiums wirst, desto leichter fällt die Jobsuche. An die Stelle von kleineren Aushilfsjobs, treten dann Tätigkeiten mit anspruchsvolleren Aufgaben und manchmal auch mit besserer Bezahlung. Diese Jobs sind ungeheuer wichtig, um praktische Erfahrungen für Dein Berufsleben nach dem Studium zu sammeln. Um aber soweit zu kommen, brauchst Du am Anfang etwas Geduld.
Zu Beginn meines BWL Studiums habe ich noch bei meiner Gastfamilie gewohnt und nachmittags nach der Uni und manchmal an den Wochenenden als Nanny gearbeitet. Nebenbei habe ich mich in Berlin und Brandenburg in verschiedenen Firmen als studentische Mitarbeiterin beworben. Das war eindeutig kein einfacher Start…! Da ich zu jenem Zeitpunkt wenig Erfahrung hatte, musste ich mich sehr anstrengen, um potenzielle Unternehmen von mir und meiner Motivation zu überzeugen. Es hat einige Zeit gedauert, aber ich bin am Ball geblieben und habe meinen ersten Durchbruch bereits im 2. Semester erlebt - die Mühen lohnen sich also.
Erste Schritte: Wie Jobmessen & Co. Dir helfen können
Um geeignete Stellen zu finden, habe ich zum größten Teil die Jobanzeigen im Online Stellenportal der TH Wildau gelesen. Auf der Jobmesse der TH Wildau habe ich professionelle Bewerbungsfotos aufnehmen und meinen Lebenslauf kostenlos korrigieren lassen können. Schon mal dort, habe ich mich gleich auch bei verschiedenen studentischen Jobvermittlungsagenturen angemeldet. So fand ich schließlich relativ schnell meinen ersten studentischen Job als Hostess für Messen in Berlin. Als Messehostess habe ich hauptsächlich während der vorlesungsfreien Zeit gearbeitet. Der Job hat Spaß gemacht, weil ich viele Menschen kennengelernt habe und viel in Berlin herumgekommen bin. Er war außerdem so gut bezahlt, dass ich Geld fürs kommende Semester sparen konnte!
Augen, Ohren u n d Geist auf
Bei der Jobsuche hat es mir anfangs mit noch wenig Arbeitserfahrung geholfen, stets Augen, Ohren, aber auch Geist offen zu halten. Beim Shoppen im A10 Center etwa habe ich mal eine Anzeige für Aushilfskräfte für die Inventur einer großen Einzelhandelskette entdeckt und konnte in der Weihnachtspause gut noch etwas Geld dazu verdienen.
Interesse mit dem Nützlichen verknüpfen
Auch die Verknüpfung meiner Interessen mit dem Nützlichen hat mir geholfen. Ich mag Filme und habe mich noch vor Studienbeginn in verschiedenen Komparsen-Agenturen in Berlin eintragen lassen. Auch während des Semesters habe ich viele Anfragen bekommen. Leider konnte ich aus zeitlichen Gründen nicht alle Angebote annehmen, aber umso wertvoller und spannender waren die Dreharbeiten, bei denen ich dabei sein durfte!
Königsdisziplin I unter den Studi-Jobs: Die Werkstudententätigkeit
Ab dem zweiten Semester meines BWL Studiums wurde es anspruchsvoller. Ich hatte mittlerweile schon Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt sammeln können und auch das fortgeschrittene Studium half mir, meinen ersten Job als Werkstudentin in der Administration einer internationalen Detektei in Berlin zu finden. Bis zu meiner Elternzeit arbeitete ich hier 10 bis 20 Stunden wöchentlich und in den Ferien sogar Vollzeit.
Als Werkstudentin habe ich mir wertvolles Wissen über alle Bereiche der Buchhaltung angeeignet und wirklich jeden Tag dazugelernt. Im sechsten Semester meines BWL Studiums konnte ich meine Werkstudententätigkeit außerdem als Pflichtpraktikum für meinen Bachelor anerkennen lassen.
Königsdisziplin II unter den Studi-Jobs: Die Studentische Hilfskraft
Seit Dezember 2017 arbeite ich zur Finanzierung meines Studiums und meiner Familie als studentische Hilfskraft 20 Stunden wöchentlich bei Prof. Dr. Sandra Haas an der TH Wildau. Im Rahmen dieser Tätigkeit wirke ich im Forschungsprojekt „HAYDİ! – İsteyen Herkes okuyabilir“ mit.
Hier kann ich alle bisherigen Erfahrungen meines Arbeitslebens und Studiums einbringen und erlebe die Hochschule aus ganz anderer Perspektive.
Die Arbeit in einem so soziokulturell ausgerichteten Forschungsprojekt wie HAYDİ! bringt es zudem mit sich, dass ich neben den betriebswirtschaftlichen Abläufen, für die ich zuständig bin, auch Kontakt mit Berliner Schülerinnen und Schülern habe und meinen kleinen Beitrag dazu leiste, dass mehr Studierende mit Migrationshintergrund an unsere Hochschule kommen.
Fazit
Meiner Meinung nach ist vieles möglich, wenn wir es wirklich möchten. Und dies trifft ganz klar bei der Thematik „Arbeiten neben dem Studium“ zu. Aus meiner Erfahrung, arbeiten zirka 70-80% der Studierenden. Und das tun wir aus verschiedenen Gründen. Klar, sind viele auf das Geld zur Finanzierung des Studiums und des Lebensunterhalts angewiesen. Manche möchten aber auch unabhängig von den Eltern werden und für sich selbst sorgen können. Ich wollte durch meine Studijobs erste Berufserfahrungen sammeln, Kontakte zu potenziellen Arbeitsgebern knüpfen und herausfinden, welche Arbeitsbereiche mir liegen und welche nicht. Die meisten Arbeitgeber haben Verständnis dafür, dass Studierende während der Prüfungszeit etwas weniger arbeiten und dies in der vorlesungsfreien Zeit nachholen – schon allein diese Tatsache macht in meinen Augen das Arbeiten und Studieren gut kombinierbar.
Hast Du Fragen oder Anregungen? Schreib mir gerne einen Kommentar oder eine E-Mail an haydi(at)th-wildau.de
Deine Iuliia

Kommentare
Keine Kommentare