Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Schule und damit verbundenen Probleme
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Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Schule und damit verbundenen Probleme

Schüler mit Migrationshintergrund erzielen in internationalen Schulleistungsstudien schlechtere Leistungen als jene ohne Migrationshintergrund. Dieses Problem betrifft nahezu alle Staaten, welche in solchen Studien einbezogen sind. In Deutschland ist die Ungleichheit konsistent in besonderem Maße ausgeprägt, und zwar sowohl in der Grundschule als auch in der Sekundarstufe I.

Scheinbar gelingt es dem deutschen Schulsystem nicht, Leistungsdefizite von Schülern aus zugewanderten Familien zu neutralisieren.

Deswegen ist es besonders für Lehrer unumgänglich, sich dieser Problematik mit voller Verantwortung zu stellen und für Chancengleichheit zu sorgen. Dabei sind die pädagogischen Fähigkeiten gefragt und es gilt diesen große Aufmerksamkeit schenken.

Abbas Mordeniz ist Lehrer an einer Gesamtschule und spricht in einem Bericht auf der Plattform Projekt Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte über die Rolle eines Lehrers mit Migrationshintergrund bei der Integrationsarbeit.

Mordeniz erwähnt: „Sie können eine wichtige Rolle spielen. Lehrer mit Migrationshintergrund können beispielhaft dafür stehen, dass man sich einen Platz in der Gesellschaft über Bildung erarbeitet und sichern kann.“

Außerdem bestätigt Mordeniz, dass Lehrer die Verbindung zwischen Schulen und Einwandererfamilien herstellen, da sie ihr Hintergrundwissen anwenden können.

Jedoch können Lehrkräfte allein keine erfolgreiche Integration garantieren, dies funktioniert nur unter der Bedingung, dass Lehrer mit als auch ohne Migrationshintergrund zusammenarbeiten.

Thomas Vitzhum, Politikredakteur des Portals Die Welt, beschäftigte sich in einem Artikel mit der Problematik, warum gerade Schulen oftmals nicht die Bedürfnisse der Zuwanderer vollständig befriedigen können. Ergebnisse einer Studie der Universität Düsseldorf zeigen nämlich, dass Bildung mit Abstand das wichtigste für Zuwanderer und gerade für ihre Kinder ist.

Doch gerade in deutschen Schulen kann es dazu kommen das die Leistung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund falsch eingeschätzt wird.

„Zuwanderer wollen für sich die beste Förderung, nicht weniger Förderung für die anderen. Die Schwierigkeit besteht darin, für die verschiedenen Migranten eine spezifische Ansprache und passende Angebote zu entwickeln.“

Ein weiterer interessanter Artikel der sich mit diesem Thema beschäftigt, lautet „Die Bildung, die sie wollen“ von Amory Burchard und wurde 2013 im Tagesspiegel veröffentlicht.

Darin heißt es, dass „verzögerte Bildungswege keineswegs nur an mangelnden Sprachkenntnissen der Kinder läge. Vielmehr seien die Eltern nicht über das komplizierte Bildungssystem informiert und sähen sich mit Vorurteilen von Schulen und Behörden konfrontiert. Und häufig wüssten sie auch nicht, wie sie ihre Kinder zu Hause schulisch fördern könnten.“

Doch gibt es auch positive Beispiele wie zum Beispiel die Softwarefirma BTC, die gezielt um ausländische Fachkräfte wirbt. Bei der Firma werden mittlerweile über 30 Sprachen gesprochen und Arbeiter mit Migrationshintergrund sind unverzichtbar. Sollten Mitarbeiter Probleme mit der deutschen Sprache haben, werden ihnen Sprachkurse angeboten und bezahlt. Trotzdem müssen Mitarbeiter der Firma immer wieder mit Vorurteilen kämpfen.

In einem Artikel aus Der Tagesspiegel heißt es: »Mehmet merkt, dass zum Beispiel, wenn Kunden mit ihm betont langsam sprechen - als seien sie sich nicht sicher, ob er Deutsch spreche. Mehmet reagiert dann ganz gelassen. „Ich finde das nicht schlimm“, sagt er. Auch nicht wenn die Kunden seine Aussprache verbessern. „Dadurch lern‘ ich doch noch was“, sagt er.

Kinderzeichnung an der Wand
© Jeffdiabolus

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