Michelle
Mint1

ZUKUNFTSGESCHICHTEN

Im ESF-Projekt "Live Counselling"

ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT
TH3

ZUKUNFTSGESCHICHTEN

Im ESF-Projekt "Live Counselling"

ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT
TH4

ZUKUNFTSGESCHICHTEN

Im ESF-Projekt "Live Counselling"

ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT

Faszination Fliegen – Michelle sieht ihre Zukunft in der Luftfahrttechnik.

Michelle, 22 Jahre alt, studiert an der Technischen Hochschule Wildau im 6. Semester den Studiengang Luftfahrttechnik/Luftfahrtlogistik (B. Eng.), (Anm. d. Redaktion: ab 2020 Luftfahrttechnik/Luftfahrtmanagement). Im Interview gibt sie einen Einblick in den Studienalltag und erzählt, warum sie sich für die TH Wildau entschieden hat. Außerdem weiß sie, warum es als Frau nur Vorteile bietet, sich für einen technischen Studiengang zu entscheiden. (KW)

Was wollten Sie als Kind werden?

Michelle: Als Kind hatte ich lange keine genaue Vorstellung davon, was ich später einmal machen will. Meine Stärken lagen jedoch schon immer in den Naturwissenschaften. Erst als ich das erste Mal mit meiner Familie in den Urlaub geflogen bin, das war so mit 15 Jahren, hat mich die Faszination gepackt und ich wollte wissen, wie die ganzen Abläufe am Flughafen zustandekommen und vor allem, wie ein Flugzeug es schafft, mit so viel Masse abzuheben.

 

Wie sind Sie genau auf den Studiengang Luftfahrttechnik/Luftfahrtlogistik gekommen?

Michelle: Als für mich feststand, dass ich meine Zukunft im Bereich der Luftfahrt sehe, habe ich mich lange informiert, welche Möglichkeiten es gibt. Lange Zeit habe ich mich für die Ausbildung als Fluglotsin interessiert. Doch das strenge Auswahlverfahren und der Fakt, dass man sich nur einmal im Leben bewerben kann, haben mich abgeschreckt. Außerdem wollte ich so viel Neues wie möglich über den Bereich der Luftfahrt lernen und entschied mich daraufhin, einen passenden Studiengang auszuwählen.

» Vor allem die kleine Klassengröße, die familiäre Atmosphäre und der praktische Anteil, den die TH Wildau anbietet, haben mich letztendlich überzeugt. «

Viele Universitäten bieten zum Beispiel das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an und ich war mir anfangs sicher, einen dieser Studiengänge anfangen zu wollen. Doch dann bin ich auf das Studienfach Luftfahrttechnik/ Luftfahrtlogistik in Wildau gestoßen. Vor allem die kleine Klassengröße, die familiäre Atmosphäre und der praktische Anteil, den die TH Wildau anbietet, haben mich letztendlich überzeugt. Man hat einen festen Klassenverband und einen festgelegten Stundenplan, was eine große Erleichterung darstellt. Auch die Kombination der Technik mit den logistischen Hintergründen ist sehr besonders und deckt damit eigentlich jeden denkbaren Bereich aus der Luftfahrt ab.


Was war bisher das Spannendste für Sie im Studium?

Michelle: Gerade die ersten Semester sind natürlich hart, denn es müssen erstmal die Grundlagen geschaffen werden. Dennoch wird versucht, bereits am Anfang luftfahrtbezogene Fächer in den Stundenplan zu integrieren, was es sehr angenehm macht. Später werden diese natürlich immer mehr und man bekommt eine gute Vorstellung von allen Tätigkeitsbereichen in der Luftfahrt. Besonders spannend waren für mich immer die Versuche, die wir im Windkanal durchführen konnten, aber auch die Exkursion zum damals noch geschlossenen Flughafen BER war sehr besonders.

 

Wie sieht ein normaler Tag in Ihrem Studium aus? Unter Corona-Bedingungen ist es anders, aber vielleicht können Sie schildern, wie ein durchschnittlicher Tag aussieht?

Michelle: Die Tage im Studium sind unter normalen Bedingungen immer sehr strukturiert. Man bekommt am Anfang des Semesters den Stundenplan und kann danach alles sehr gut planen. Je nachdem, wann die Vorlesungen beginnen, treffe ich mich meist schon vorher mit einigen Kommilitonen, wir gehen zusammen zum jeweiligen Raum und in Freiblöcken gehen wir meist in der Mensa Mittag essen. Gerade in der Prüfungszeit haben wir uns oft auch schon vor oder nach Vorlesungen getroffen, um gemeinsam an Aufgaben zu arbeiten oder Stoff zu wiederholen. Wir hatten auch fast jedes Semester bisher das Glück, einen Wochentag frei zu haben, den man dann nutzen konnte, um einen möglichen Nebenjob auszuführen oder um zu lernen. Mit Corona war das nun die letzten Semester natürlich etwas anders, aber auch online haben die Vorlesungen Spaß gemacht und man konnte sich trotzdem zum gemeinsamen Lernen virtuell treffen.

Der Übergang von der Schule in die Hochschule - gab es da irgendwo für Sie Hürden? Was könnte man anderen mit auf den Weg geben?

Michelle: Für mich war es am Anfang sehr schwer, den Überblick beim Bewerbungsprozess zu bewahren. Man steckt vielleicht noch im Abitur, aber muss schon alle Bewerbungsfristen von verschiedenen Hochschulen oder Universitäten, für die man sich vielleicht interessiert, im Auge behalten und gucken, dass man alle benötigten Unterlagen zusammensucht.

Am Ende macht man sich jedoch oft viel mehr Stress, als notwendig wäre. Wichtig ist, denke ich, dass man schon früh anfängt, sich zu informieren und das man wirklich weiß, was man will. Am besten geht man schon vorher zu den Informationstagen der Hochschulen, da bekommt man dann auch gesagt, auf was es ankommt.


Haben Sie schon eine Perspektive? Wo sehen Sie sich in fünf oder vielleicht zehn Jahren?

Michelle: Mittlerweile bin ich im 6. Semester des Bachelor-Studiums und habe auf jeden Fall vor, noch einen Master zu machen. Gerade durch Corona ist der Arbeitseinstieg natürlich momentan etwas schwerer, doch ich hoffe, dass sich die Lage dann in 2 bis 3 Jahren wieder beruhigt hat und man schnell einen Job finden kann. Normalerweise ist das in unserem Studiengang zum Glück kein Problem, deshalb bin ich da noch positiver Dinge. Ich hoffe natürlich, vielleicht schon in fünf Jahren einen sicheren Job zu haben und darüber nachdenken zu können, ein Haus zu kaufen oder eine Familie zu gründen.


Warum sollten mehr Frauen Luftfahrttechnik/Luftfahrtlogistik studieren?

Michelle: Ich sehe eigentlich nur Vorteile darin, sich als Frau für einen technischen Studiengang zu entscheiden! Es gibt immer noch sehr viel mehr Männer als Frauen in dieser Branche und das sehe ich auch in unserem Studiengang. Jedoch hatte ich nie das Gefühl, dadurch irgendwo benachteiligt gewesen zu sein. Im Gegenteil sogar – viele Praktikumsplätze und auch Nebenjobs in Luftfahrtunternehmen werden sogar eher an Frauen vergeben, da ein Umdenken in den Firmen schon längst stattgefunden hat und die Frauenquote gesteigert werden soll. Wenn man sich als Frau für die Luftfahrt begeistert, kann ich nur dazu animieren, ein Studium der Luftfahrttechnik/Luftfahrtlogistik zu beginnen, es lohnt sich!