Leitfaden E-Assessment
Bild von Haus 13

Leitfaden E-Assessment

zur Erstellung von Fragen und Assessments

Hinweise zur Erstellung von elektronischen Fragen

Die Durchführung von Tests und Prüfungen in elektronischer Form erfordert teilweise eine andere Formulierung der Fragen oder Aufgabenstellungen. Dies betrifft jedoch lediglich die Form und Gestaltung. Der Gegenstand des Assessments verändert sich dadurch nicht. Wenn beispielsweise laut Modulbeschreibung Anwendungswissen geprüft werden soll, sollte sich der Fokus durch das elektronische Assessment nicht auf Faktenwissen verschieben.

Eine Anmerkung vorweg: Im Folgenden werden vereinfachende Beispiele gezeigt, um die einzelnen Hinweise zu veranschaulichen. Einfache Beispiele sind oft Fragen nach Faktenwissen. Sie sind für Prüfungen nicht geeignet, machen aber bestimmte Probleme auf einfache Weise deutlich. Werden diese vermieden, kann die Qualität der Fragen verbessert werden.

Grundlegende HinweiseBereich öffnenBereich schließen

  • Die elektronischen Fragen passen zu den spezifischen Lernzielen und geforderten Kompetenzen (siehe Modulbeschreibung). Fachbegriffe werden dann verwendet, wenn ihre Kenntnis zu den Lernzielen gehört. Beispiele für Kennen, Verstehen und Anwenden [JPG, 200 KB]
  • Die Fragen entsprechen dem Niveau des Studienabschnitts (z. B. Studienvorbereitung, Bachelor, Master).
  • Gefragt wird nur in begründeten Ausnahmefällen nach deklarativem bzw. Faktenwissen; der Regelfall ist die Frage nach prozeduralem bzw. Anwendungswissen. Solche Fragen werden eher mit "Wie" oder "Warum" eingeleitet als mit "Was" oder "Welche". Beispiele für prozedurales Wissen [JPG, 105 KB], Beispiel zur Fragegestaltung [JPG, 130 KB], Beispiel zur Anwendung [JPG, 150 KB]
  • Im Bereich Faktenwissen wird häufig nach verschiedenen Eigenschaften eines Konzepts oder Gegenstands gefragt. Für den praktischen Anwendungsfall ist die umgekehrte Fragenlogik oder die Beurteilung eines gegebenen Lösungsweges, z. B. hinsichtlich der korrekten Reihenfolge der Schritte, realistischer. Beispiel [JPG, 207 KB]
  • Anwendungsfragen können leichter variiert werden als Faktenfragen. Beispiel [JPG, 133 KB]
  • Die Fragen enthalten keine offensichtlichen oder abwegigen Lösungsalternativen, die auch ohne Fachkenntnis richtig zu beantworten sind. Beispiel [JPG, 52 KB]
  • Innerhalb der Fragen sind keine Hinweise auf richtige Lösungen enthalten (Achtung: Schlüsselbegriffe). Wichtig: Eine Frage darf auch keinen Hinweis auf die Lösung einer anderen Frage geben. Beispiel zum Lösungshinweis [JPG, 84 KB], Beispiel zum Schlüsselbegriff [JPG, 135 KB]
  • Alle Hinweise, die zum richtigen Beantworten der Frage nötig sind (z. B. auf wie viele Nachkommastellen gerundet werden soll, Unterscheidung nach Groß- und Kleinschreibung), werden in der Aufgabe angegeben. Beispiel [JPG, 79 KB]
  • Es werden normalerweise keine Negativfragen verwendet. Falls dies doch sinnvoll ist, wird die Verneinung optisch kenntlich gemacht. Beispiel [JPG, 69 KB]
  • Die Gestaltung der Frage darf nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken bzw. die Beantwortung unnötig erschweren. Irrelevante Informationen werden nur gegeben, wenn dies für die Frage didaktisch sinnvoll ist. Beispiel zur Ablenkung [JPG, 170 KB], Beispiel zu irrelevanten Informationen [JPG, 146 KB]
  • Fragen des Typs „Was würden Sie machen?“ werden vermieden, da es darauf keine eindeutig richtige Antwort gibt. Beispiel [JPG, 146 KB]
  • Vorsicht mit Abkürzungen!

Weiterführende HinweiseBereich öffnenBereich schließen

  • Komplexere Fragen werden entsprechend der Logik des Lösungsweges aufgebaut bzw. nehmen die (idealtypische) Herangehensweise an die Aufgabe auf. Beispiel [JPG, 209 KB]
  • Nach Möglichkeit sollte die Frage einen Anwendungsbezug aufweisen, z. B. indem von einem typischen Fall oder Problem ausgegangen wird. Aus diesen Fragen können bei gleichbleibendem Schwierigkeitsgrad leicht Varianten erstellt werden. Beispiel [JPG, 75 KB], komplexe Anwendungsaufgabe

Zur PunkteverteilungBereich öffnenBereich schließen

  • Die Punkteverteilung hängt nicht von der Anzahl der richtigen Lösungen ab, sondern von der inhaltlichen Bedeutung und vom Schwierigkeitsgrad der Frage. Beispiel [JPG, 129 KB]
  • Wenn es möglich und sinnvoll ist, werden Teilpunkte vergeben. Beispiel [JPG, 87 KB]
  • Minuspunkte werden nicht vergeben. Vorsicht: Andernfalls kann die Prüfung rechtlich angefochten werden! Beispiel [JPG, 296 KB]
  • Die zu erreichenden Punkte sollten den Testteilnehmenden angezeigt werden, um die Gewichtung der Fragen im Assessment deutlich zu machen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass dies keinen Hinweis auf die Anzahl der richtigen Lösungen gibt.
  • Die Punkteverteilung sollte nach der Erstellung des Assessments vergleichend geprüft werden, so dass sie dem Schwierigkeitsgrad der einzelnen Fragen gerecht wird.
  • Verwendet man mehr Fragen, die jeweils weniger Punkte bringen, erhält man ein differenzierteres Bild über das Wissen des Prüflings als mit wenigen Fragen, die jeweils viele Punkte bringen.
  • Eine manuelle Nachkorrektur ist auch bei Fragen mit automatischer Auswertung möglich.

E-Assessment-Service

Ihr ELBen-Team vom
Service Lernen und Lehren [SeL²]:

  • Denis Edich (E-Assessment/E-Learning)
  • Dr. Xenia V. Jeremias (E-Assessment)
  • Susanne Lutz (Hochschuldidaktik)
  • Christian Niemczik (E-Learning)
  • Christian Rabe (E-Assessment/E-Learning)
  • Susann Schulz (Hochschuldidaktik)

Sie erreichen uns unter

elben(at)th-wildau.de