Fachgebiet Luftfahrttechnik der TH Wildau testet erstmals Drohnenflüge in mehr als 2.000 Meter Höhe

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22. November 2019 | Luftfahrttechnik

Fachgebiet Luftfahrttechnik der TH Wildau testet erstmals Drohnenflüge in mehr als 2.000 Meter Höhe

Drohnenhöhenflug
Drohnenhöhenflug

Das Fachgebiet Luftfahrttechnik der Technischen Hochschule Wildau hat im Rahmen des Forschungsvorhabens SAPODS - Smart Airborne Pollutants Detection System erstmals Drohnentestflüge in einer Höhe von über 2.280 Metern durchgeführt.

Die Flüge am Sonderlandeplatz „Altes Lager“ fanden in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS), dem Unternehmen Dragonfly Luftsport-Dienstleistungen sowie dem Drachenflieger-Club e.V. als Platzbetreiber „Altes Lager“ unter der Leitung von Dr. Andreas Frahm und Dr. Sven Angermann statt.

Zur Überwachung des Flugverhaltens der durch einen Autopiloten gesteuerten Drohne wurden die Testflüge in einem Verband aus unbemanntem Fluggerät (Drohne) und bemanntem Ultraleichtflugzeug durchgeführt. Das Ultraleichtflugzeug begleitete die Drohne auf ihrem einer helikalen Kreisbahn folgenden Aufstieg mit einem Sicherheitsabstand von rund 100 bis 200 Metern. An Bord befand sich neben dem Piloten auch ein Sicherheitspilot für die Drohne, um einen dauerhaften Sichtkontakt durch den Steuerer bzw. Sicherheitspiloten und ggf. notwendiges Eingreifen zu jeder Zeit gewährleisten zu können.

Hintergrund der Flugversuche

Die Vulkanausbrüche des Eyjafjallajökull (Island 2010) und Grimsvötn (Island 2011) haben deutlich gemacht, wie fragil der hochvernetzte zivile Luftverkehr ist. Ein Großteil des europäischen Luftraums musste infolge dessen tagelang gesperrt werden. Durch eine genauere Bestimmung der Aschekonzentration in der Eruptionswolke kann die Vorhersagegenauigkeit der Prognosemodelle zur Ausbreitung von Vulkanaschewolken verbessert werden. Unbemannte Luftfahrtsysteme (Drohnen) bieten sich für derartige Messflüge an, um bei minimiertem Einsatzrisiko in hochbelasteten, aggressiven Umgebungsbedingungen, wie sie beispielsweise bei einem Vulkanausbruch auftreten, umfangreiche Partikel- und Schadstoffmessungen durchführen zu können.

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rüther-Kindel wurde im Rahmen des Vorhabens SAPODS eine für den Anwendungsfall von Flügen in widrigen Umgebungsbedingungen spezialisierte Messdrohne entwickelt. Die durchgeführten Testflüge dienten der technischen Erprobung dieser Messdrohne. Die für die Partikel- und Schadstoffmessungen notwendige Flughöhe von bis zu 5.000 Meter durfte in diesen Flugversuchen durch die Beschränkung der Freigabe auf Flughöhen von 2.286 Meter noch nicht erflogen werden. Die Auswertung der Versuchsergebnisse zeigt aber, dass aus technischer Sicht sogar eine Flughöhe von 5.600 Meter fliegbar ist.

Weiterführende Informationen:

 

Fachlicher Ansprechpartner:

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Rüther-Kindel

Leiter des Fachgebietes Luftfahrttechnik

Tel. +49 3375 508-613

E-Mail: wolfgang.ruether-kindel(at)th-wildau.de

 

Pressekontakt:

Christine Krüger

Hochschulring 1, 15745 Wildau

Tel.: +49 (0) 3375 508 767

E-Mail: presse@th-wildau.de

www.th-wildau.de/presse

 

Foto: Verbandsflug aus unbemannten Fluggerät ATISS und begleitendem Ultraleichtflugzeug bis auf 2.286 m Höhe (Foto: Robert Vilter, TH Wildau)

Text: Dr. Sven Angermann, Cheryl Schwahn