Nie wieder kalt erwischt werden – Interdisziplinäres Projekt RESPAN der TH Wildau unterstützt Unternehmen bei der betrieblichen Pandemieplanung

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19. April 2021 | Angewandte Forschung zur betrieblichen Pandemieplanung

Nie wieder kalt erwischt werden – Interdisziplinäres Projekt RESPAN der TH Wildau unterstützt Unternehmen bei der betrieblichen Pandemieplanung

Betriebliche Pandemieplanung ist notwendige Vorsorge und erhöht die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen. Anfang des Jahres startete das Projekt RESPAN an der TH Wildau, das die Wirksamkeit von betrieblichen Pandemieplanungen vor dem Hintergrund der Corona-Krise untersucht. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Vorhabens ist die Entwicklung von Unterstützungsangeboten für Unternehmen zur Verbesserung der betrieblichen Pandemieplanung. Hintergrund: Es hat sich gezeigt, dass Unternehmen in diesem Bereich erhebliche Defizite haben und vorhandene Konzepte und Leitfäden weder ausreichend sind, noch in moderner handhabbarer Form vorliegen.

In der aktuellen Corona-Pandemie werden in den unterschiedlichsten Bereichen Erfahrungen gesammelt, aus denen neues Wissen generiert werden kann. Dies gilt insbesondere für Kernthemen der zivilen Sicherheit, vom Gesundheitsmanagement in der Pandemie über Versorgungssicherheit und Risikokommunikation bis hin zur Simulation der Pandemieausbreitung.

Instrumente der Pandemieplanung effektiver und verantwortungsvoll nutzen

In diesem Kontext wird das Team des Projekts RESPAN moderne Hilfsmittel zur Verbesserung der Pandemieplanung entwickeln und den Unternehmen zur Verfügung stellen. Diese wiederum können dadurch mit minimalen ökonomischen Verlusten und bei Berücksichtigung der Mitarbeiter/-innen-Gesundheit den Betrieb möglichst reibungsfrei an aktuelle oder kommende Zwischenfälle anpassen. Dafür muss die Pandemieplanung in Unternehmen verbessert, erleichtert und beschleunigt werden, während gleichzeitig ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen, die sich z. B. aus Hygienekonzepten, der Digitalisierung oder juristischen Restriktionen ergeben, zu berücksichtigen sind. Trotz dieser Komplexität müssen Instrumente zur Pandemieplanung flexibel sein und leicht bedienbar bleiben. Um alle notwendigen Facetten zu berücksichtigen, wurde an der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) ein interdisziplinäres Team gebildet. Sicherheitsforscher/-innen, Hygenieker/-innen, Expert/-innen für digitale Medien und Jurist/-innen der Hochschule arbeiten zusammen, um den Unternehmen digitale Hilfsmittel, wie z. B. eine digitale Prozesslandkarte, Ablauf-Schemata oder vorgefertigte Templates, für die betriebliche Planung bereitzustellen. Weit über die üblichen Hygeniekonzepte hinaus sollen Unternehmen damit schneller und effizienter Pläne erstellen und so wechselvolle Anforderungen von Politik, Verwaltung und Marktsituation meistern können.

Wo gibt es Hilfe in schweren Zeiten?

Bisher erhalten Unternehmen, die sich in letzter Zeit um Unterstützung bei der Erstellung eines betrieblichen Pandemieplans bemüht haben, nur bedingt Informationen. Die veröffentlichten Pandemiepläne der Länder und anderer Gebietskörperschaften skizzieren häufig nur knapp einige Notwendigkeiten und Spiegelstriche oder verweisen auf Handbücher, die ihre besten Zeiten in der letzten Grippe-Epidemie hatten. So ist es nicht verwunderlich, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen mit der Erstellung von betrieblichen Pandemieplänen deutlich überfordert waren und durch die Corona-Pandemie wortwörtlich „kalt erwischt“ wurden.

„Going digital“

Die TH Wildau wird auf Basis der Kompetenz in der System- und Resilienzanalyse, des Wissens um die betrieblichen Prozesse und Abläufe sowie der hygienischen und juristischen Expertise bis Ende 2021 eine digital gestützte Lösung für Unternehmen präsentieren. Diese soll sie befähigen, einen funktionierenden und wirkungsvollen betrieblichen Pandemieplan online zu erstellen. Das Forschungsprojekt RESPAN wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung von Januar 2021 bis Dezember 2021 im Themenfeld „Zivile Sicherheit – Corona-Pandemie“ gefördert.

Weiterführende Informationen zum Projekt:

https://www.th-wildau.de/respan/

Die Forschungsgruppe Sichere Objektidentität

Die Forschungsgruppe Sichere Objektidentität (FG SOI) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert ist in der logistikzentrierten Sicherheitsforschung, im Themengebiet der Prozess- und Systeminnovation und der Gestaltung einer Zukunftswerkstatt an der TH Wildau tätig. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie werden seit zehn Jahren durch die FG SOI erfolgreich anwendungsorientierte Projekte zu sicheren Lieferketten, der resilienteren Aufstellung von Unternehmen und Organisationen bis hin zu technischen Lösungen zu Tracking/Tracing und Identifikation im In- und Ausland durchgeführt. Die Forschungsgruppe leitet das interdisziplinäre Team an der TH Wildau.

Ein Überbick von weiteren Beteiligten der TH Wildau im Projekt gibt es auf der Projekthomepage.

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Fachliche Ansprechperson der TH Wildau:

Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 240
E-Mail: frank.gillert@th-wildau.de

Ansprechpersonen Externe Kommunikation TH Wildau:

Mike Lange / Mareike Rammelt
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 211 / -669
E-Mail: presse(at)th-wildau.de

Text: B. Meimbresse/M. Lange
Bildquelle: Gerd Altmann / pixabay