Zukunft gestalten in Schönefeld: Studierende der Verkehrssystemtechnik zu Gast beim Projekt „Schönefeld Nord“
Wie plant man einen Stadtteil ohne Autolawinen? Studierende der Verkehrssystemtechnik haben eines der spannendsten Stadtentwicklungsprojekte der Region besucht: „Schönefeld Nord“. Die am stärksten wachsende Gemeinde Deutschlands denkt Mobilität neu – mit einem dichten Netz an Fuß- und Radwegen, zentralen Quartiersgaragen, innovativen Mobilitätshubs und dem Ziel, den motorisierten Individualverkehr drastisch zu reduzieren. Auf genau diese realen Herausforderungen bereitet der Studiengang vor.
Am 4. Juni 2025 erhielten Studierende des Studiengangs Verkehrssystemtechnik unserer Hochschule im Rahmen einer Exkursion nach Schönefeld praxisnahe Einblicke in die kommunale Bauleitplanung und das zukunftsweisende Projekt „Schönefeld Nord“. Die Gemeinde Schönefeld, die derzeit als die am stärksten wachsende Gemeinde Deutschlands gilt, plant mit „Schönefeld Nord“ die Entwicklung eines neuen Stadtteils. Dieser soll in mehreren Quartieren organisiert werden und ein innovatives Verkehrskonzept umsetzen.
Praxisnahe Einblicke für Studierende
Die Studierenden des 4. und 6. Semesters des Bachelorstudiengangs Verkehrssystemtechnik hatten die Gelegenheit, sich im Rathaus Schönefeld aus erster Hand über das Großprojekt zu informieren. Bennet Schulz, Studierender der Verkehrssystemtechnik, äußerte sich begeistert: „Es ist großartig, wie die TH Wildau uns die Möglichkeit gibt, theoretisches Wissen direkt in der Praxis zu erleben. Hier in Schönefeld sehen wir, wie die komplexen Verkehrskonzepte, die wir im Studium lernen, Realität werden. Besonders die Planung der Verkehrsloops mit Quartiersgaragen und die Reduzierung des Individualverkehrs zeigen, wie zukunftsweisend hier gedacht wird.“
Innovative Verkehrskonzepte und Herausforderungen
Ziel des Projekts „Schönefeld Nord“ ist es, den motorisierten Individualverkehr innerhalb der neuen Quartiere signifikant zu reduzieren. Dies soll durch den Bau von sogenannten Verkehrsloops mit zentralen Quartiersgaragen, Mobilitätshubs und einem dichten Netz an Fuß- und Radwegen erreicht werden. Langfristig ist geplant, durch den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) die Anzahl der Pkw-Stellplätze pro Haushalt zu senken.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Verkehrsplanung ist die Verbesserung der überregionalen Anbindung. Hierzu sind neue Anschlussstellen an die Autobahn A113 sowie eine Mobilitätstrasse von Großziethen über Schönefeld bis nach Königs Wusterhausen vorgesehen. Zudem wird die Verlängerung der Berliner U-Bahnlinie U7 bis zum Flughafen BER vorangetrieben, für die eine kürzlich abgeschlossene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor ergab.
„Der Studiengang Verkehrssystemtechnik an der TH Wildau bereitet uns optimal auf solche realen Herausforderungen vor. Die Diskussionen über infrastrukturelle Engpässe oder Komplikationen durch bestehende Hochspannungsleitungen haben mir gezeigt, wie vielschichtig die Planung ist“, ergänzt Bennet Schulz.
Die Studierenden erhielten zudem Einblicke in die aktuellen Herausforderungen bei der Umsetzung des Projekts. Neben den genannten spielt auch der Einfluss des Flughafens BER sowie die Finanzierung eine große Rolle, da die Gemeinde nur einen geringen Teil der benötigten Flächen besitzt und Investitionen in die soziale und verkehrliche Infrastruktur notwendig sind, ohne dass die Stadt durch den Wohnungsbau selbst Einnahmen generiert.
Weitere Informationen zum Projekt „Schönefeld Nord“ sind unter www.schoenefeld-nord.de abrufbar.
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Shaping the future in Schönefeld: Students of Transportation System Engineering visit the ‘Schönefeld Nord’ project
How do you plan a neighbourhood without traffic jams? Students of Transportation System Engineering visited one of the most exciting urban development projects in the region: ‘Schönefeld Nord’. Germany's fastest-growing municipality is rethinking mobility – with a dense network of footpaths and cycle paths, central neighbourhood garages, innovative mobility hubs and the goal of drastically reducing motorised private transport. The degree programme prepares students for precisely these real-life challenges.
On 4 June 2025, students of the Transportation System Engineering degree programme at our university gained practical insights into municipal urban planning and the forward-looking ‘Schönefeld Nord’ project during an excursion to Schönefeld. The municipality of Schönefeld, currently considered the fastest-growing municipality in Germany, is planning to develop a new district called ‘Schönefeld Nord’. It will be organised into several neighbourhoods and implement an innovative transport concept.
Practical insights for students
Students in their 4th and 6th semesters of the Bachelor's programme in Transportation System Engineering had the opportunity to learn about the large-scale project first-hand at Schönefeld Town Hall. Bennet Schulz, a student of Transportation System Engineering, was enthusiastic: "It's great how TH Wildau gives us the opportunity to experience theoretical knowledge directly in practice. Here in Schönefeld, we can see how the complex transport concepts we learn about in our degree programme are becoming reality. The planning of the transport loops with neighbourhood garages and the reduction of private transport in particular show how forward-thinking the approach here is."
Innovative transport concepts and challenges
The aim of the ‘Schönefeld Nord’ project is to significantly reduce motorised private transport within the new neighbourhoods. This is to be achieved by building so-called transport loops with central neighbourhood garages, mobility hubs and a dense network of footpaths and cycle paths. In the long term, the plan is to reduce the number of car parking spaces per household by expanding local public transport.
Another important aspect of transport planning is improving interregional connections. To this end, new junctions to the A113 motorway and a mobility route from Großziethen via Schönefeld to Königs Wusterhausen are planned. In addition, the extension of Berlin's U7 underground line to BER Airport is being pushed ahead, for which a recently completed economic feasibility study has shown a positive cost-benefit factor.
‘The Transportation System Engineering degree programme at TH Wildau prepares us perfectly for such real-life challenges. The discussions about infrastructure bottlenecks and complications caused by existing high-voltage power lines have shown me how complex planning is,’ adds Bennet Schulz.
The students also gained insights into the current challenges facing the implementation of the project. In addition to the factors mentioned above, the influence of BER Airport and financing also play a major role, as the municipality only owns a small portion of the land required and investments in social and transport infrastructure are necessary without the city generating any revenue from housing construction itself.
Further information on the ‘Schönefeld Nord’ project is available at www.schoenefeld-nord.de.
Fachliche Ansprechperson
Prof. Dr.-Ing. Ralf Kohlen
Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften
Fachgebiet Verkehrsmanagement
Tel.: +49 3375 508 958
Mobil-Tel.: +49 1516 8105808
Mail: ralf.kohlen@th-wildau.de
Web: http://www.th-wildau.de/vst
Haus 16, Raum 1004
Professur für Verkehrsmanagement
Sprechstunde im Sommersemester 2024: montags 10:00–11:00 Uhr (Voranmeldung rechtzeitig vorab via E-Mail erbeten) und nach individueller Vereinbarung
Die Sprechstunde findet wahlweise in Präsenz (Raum 16-1004) oder online (https://th-wildau.webex.com/meet/ralf.kohlen), jedoch stets nach Voranmeldung statt.
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