Flächendeckende Defizite: Bertelsmann Stiftung veröffentlicht „Kommunalen Finanzreport 2025“ in Kooperation mit der TH Wildau und dem Deutschen Institut für Urbanistik

TH-Wildau - News

  1. Sie sind hier:
  2. Hochschule
  3. Aktuelles
  4. Neuigkeiten
  5. Flächendeckende Defizite: Bertelsmann Stiftung veröffentlicht „Kommunalen Finanzreport 2025“ in Kooperation mit der TH Wildau und dem Deutschen Institut für Urbanistik
30. Juli 2025 | Forschung und Transfer

Flächendeckende Defizite: Bertelsmann Stiftung veröffentlicht „Kommunalen Finanzreport 2025“ in Kooperation mit der TH Wildau und dem Deutschen Institut für Urbanistik

Die finanzielle Lage der Kommunen in Deutschland hat sich 2024 bundesweit verschärft – so das Ergebnis des „Kommunalen Finanzreports 2025“ unter Beteiligung der TH Wildau. (Bild: Roman @ stock.adobe.com)

Die Kommunen in Deutschland haben 2024 das größte Defizit in der Geschichte der Bundesrepublik verzeichnet – so das Ergebnis des „Kommunalen Finanzreports 2025“, den die Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit der TH Wildau und dem Deutschen Institut für Urbanistik erstellte und heute veröffentlicht hat. Neben den Ursachen dieser Entwicklung zeigt der Report aber auch verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung der kommunalen Finanzlage auf.

Die finanzielle Lage der Kommunen in Deutschland hat sich 2024 bundesweit verschärft. Neben stagnierenden Steuereinnahmen steigen Personal-, Sachaufwand- und Sozialausgaben stetig an. Das sind die zentralen Ergebnisse des „Kommunalen Finanzreports 2025“, den die Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) erarbeitet und heute veröffentlicht hat. Die Wildauer Hochschule ist seit 2019, in diesem Jahr bereits zum vierten Mal, maßgeblich an der Erstellung beteiligt. Laut offizieller Pressemitteilung der Bertelmann Stiftung erzielten die Kommunen in den Jahren 2015 bis 2022 Überschüsse, seit 2023 entwickele sich bundesweit allerdings wieder ein Minus.

Die Kredite der kommunalen Kassen seien ein zentraler Krisenindikator und die Folge von Haushaltsdefiziten. „Nach sieben Jahren des Abbaus steigen die Kassenkredite seit 2023 bundesweit wieder an. Ein Viertel des bundesdeutschen Volumens entfällt auf lediglich neun Städte des Landes“, erklärt René Geißler, Professor für öffentliche Verwaltung an der TH Wildau und Mitautor der Studie. „Frühere Krisenregionen wie das Saarland und Rheinland-Pfalz beispielsweise haben bereits Hilfsprogramme implementiert. Hier drohen allerdings die hart errungenen Erfolge der vergangenen Jahre angesichts neuer Defizite verloren zu gehen.“

Grund für die Defizite seien unter anderem steigende Ausgaben für Personal, Sachaufwand und Soziales, die die Kommunen finanziell nicht auffangen können.

Ausblick und Handlungsempfehlungen

Der Kommunale Finanzreport als einzige bundesweit vergleichende, neutrale und statistisch basierte Analyse der Haushaltslagen in Städten, Kreisen und Gemeinden präsentiert nicht nur den Status quo der kommunalen Haushaltslage, sondern zeigt auch die Vor- und Nachteile verschiedener möglicher Lösungsansätze auf. So bleibe es unerlässlich, dass die dauerhafte Unterfinanzierung der Kommunen durch langfristige Strukturreformen behoben werden.

Hintergrund

Der Kommunale Finanzreport der Bertelsmann Stiftung erscheint seit 2008 im zweijährigen Rhythmus. Das Team untersucht die Kommunen der Flächenländer. Grundlage sind die jeweils aktuellen amtlichen Finanzstatistiken. Ziel des Kommunalen Finanzreports ist es, die Finanzlage anhand wichtiger Indikatoren regional zu vergleichen und Lösungsoptionen aufzuzeigen.

Weiterführende Informationen

Link zum Kommunalen Finanzreport 2025 der Bertelsmann-Stiftung: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/kommunaler-finanzreport-2025

Zur Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung: https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2025/juli/kommunale-finanzen-groesstes-defizit-in-der-geschichte-der-bundesrepublik
 

Fachliche Ansprechperson TH Wildau:

Prof. René Geißler
Professor für öffentliche Verwaltung
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
E-Mail: rene.geissler(at)th-wildau.de

Ansprechpersonen Externe Kommunikation TH Wildau:

Mike Lange / Mareike Rammelt
TH Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel. +49 (0)3375 508 211 / -669
E-Mail: presse(at)th-wildau.de