Neue Folge des „Phace Space“-Podcasts: Blick auf die Technik der Phantombilderstellung mit KI
IK

#THinsights

Interne News der TH Wildau

Zur #THinsights Startseite
  1. Sie sind hier:
  2. Hochschule
  3. Organisation und Struktur
  4. Zentrale Einrichtungen
  5. Zentrum für Hochschulkommunikation
  6. Interne Kommunikation
  7. THinsights
  8. Neue Folge des „Phace Space“-Podcasts: Blick auf die Technik der Phantombilderstellung mit KI

Neue Folge des „Phace Space“-Podcasts: Blick auf die Technik der Phantombilderstellung mit KI

Die zweite Folge des Podcasts zum Forschungsprojekt „Phace Space“ an der TH Wildau widmet sich der Technik: Wie lässt sich eine Software programmieren, mit deren Hilfe Phantombilder erzeugt werden? Projektleiter Prof. Rainer Stollhoff, Psychologin Christin Buley und Entwickler Alexander Hähnel geben Einblicke in den Prototyp, der KI-generierte Bilder nutzt. +++ Scroll down for English version +++

Das Forschungsprojekt Phace Space an der TH Wildau widmet sich der Phantombilderstellung mithilfe von KI. Anstelle händischen Zeichnens soll über die Auswahl KI-generierter Bilder das Bild ermittelt werden, das einer gesuchten Person am ähnlichsten sieht. In der neuen Folge des Podcasts zum Projekt geht es um die Technik dahinter: Podcast-Host Bettina Rehmann aus dem Team der Hochschulkommunikation testet gemeinsam mit Psychologin Christin Buley den Prototyp der Software, mit der sich Phantombilder erstellen lassen. Wie es ist, eine Software für ein KI-System zu bauen, erläutert Programmierer Alexander Hähnel, und worauf sich die Software bezieht, erläutert Projektleiter Rainer Stollhoff.

In der Testrunde erscheinen auf dem Bildschirm zunächst neun synthetische Gesichter. Bettina wählt diejenigen aus, die bestimmten Merkmalen der Person entsprechen, die sie im Kopf hat. „Basierend auf deiner Auswahl bekommst du nun neue Bilder angezeigt“, erklärt Christin. Mit jedem Klick rückt das Ergebnis näher an die gewünschte Darstellung – auch, wenn die KI manchmal überrascht.

Software macht sich KI-System "StyleGAN" zunutze

Der Prototyp ist eine Webanwendung, die vom Unternehmen Codeguides aus Königs Wusterhausen entwickelt wurde. Geschäftsführer Alex beschreibt, wie flexibel die Software gebaut ist: „Wir haben es so konfigurierbar gemacht, dass Rainer und Christin jetzt erst einmal ausprobieren können: Was geht denn überhaupt mit der Software? Was wird der Nutzer annehmen, was funktioniert vielleicht gar nicht? Und so gibt es verschiedenste Anwendungsfälle, die wir jetzt testen.“ Für ihn ist Phace Space ein besonderes Projekt, weil die gewohnte Rolle des Phantombildzeichners „einmal komplett umgedreht“ werde: Statt ein Bild nach Beschreibung zu zeichnen, könnten Nutzerinnen und Nutzer direkt durch Klicken ein Täterbild zusammensetzen.

Grundlage der Bildgenerierung ist das KI-System StyleGAN, ein sogenanntes Generative Adversarial Network (GAN). Ein KI-System erzeugt Bilder, ein anderes prüft deren Echtheit, bis überzeugende Resultate entstehen. Entwickelt von Nvidia, erzeugt es aus Zufallszahlen fotorealistische Gesichter. „Alle Personen sind nicht echt. Die sind alle synthetisch erstellt worden“, betont Christin. Dadurch lassen sich Verwechslungen mit real existierenden Menschen vermeiden. Echte Fotos von Menschen werden in der Regel nicht genutzt, um Täter zu finden – dennoch berichtet Host Bettina in dieser Folge von einem aufsehenerregenden Kriminalfall von vor 30 Jahren, bei dem die Polizei tatsächlich einmal so vorgegangen ist.

„Wir Menschen erkennen Gesichter einfach“

Für Projektleiter Rainer Stollhoff ist klar, dass die Phantombilderstellung eine komplexe Aufgabe bleibt: „Wir Menschen erkennen Gesichter einfach. Wir wissen gar nicht wirklich, warum. Aber die Aufgabe, eine Person unter allen möglichen Gesichtern anzusteuern, ist wahnsinnig schwierig. Ich bin ganz froh, wenn wir nur so halbwegs in die Nähe kommen.“ Entscheidend sei dabei nicht, ein perfektes Abbild zu erstellen, sondern ein Bild, das eine Wiedererkennung ermöglicht.

Die Podcast-Folge zeigt: Noch steckt die Entwicklung in den Anfängen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Software weiter angepasst werden kann und wie Menschen mit der Auswahl von Gesichtern umgehen. Das Projektteam plant weitere Experimente mit Proband*innen, um die Software zu verbessern. Könnte man die Phantombild‑Erstellung künftig digital und KI‑gestützt anbieten, wäre das ein potenzieller Fortschritt für die kriminalpolizeiliche Arbeit.

Für die nächste, die dritte Episode, hat das Projektteam auf der diesjährigen Jahrestagung der Phantombildzeichner*innen in Saarbrücken einen erfahrenen Experten aus der Praxis getroffen. Im Interview schildert Jochen Hans, wie man zum Beruf des Phantombildzeichners kommt. Eine Ausbildung gibt es nämlich gar nicht. Jochen Hans hat sich da vieles angeeignet. Er schildert auch, dass es für seine Arbeit auf Vertrauen und Empathie den Zeuginnen und Zeugen gegenüber ankommt, und wir erfahren, wie so eine Zeichnung entsteht.

 

Hier geht es zu den Podcast-Folgen auf der Projektseite, bei Spotify und Youtube

English: AI meets true crime: New Podcast episode looks at technologyBereich öffnenBereich schließen

Phace Space – Creating composite sketches with AI: A look at the technology

The second episode of the podcast on the ‘Phace Space’ research project at TH Wildau focuses on the technology: How can software be programmed to generate composite sketches? Project manager Prof. Rainer Stollhoff, psychologist Christin Buley and developer Alexander Hähnel provide insights into the prototype, which uses AI-generated images.

The Phace Space research project at TH Wildau is dedicated to creating composite sketches using AI. Instead of drawing by hand, AI-generated images are selected to determine the image that most closely resembles the person being sought. The new episode of the podcast on the project focuses on the technology behind it: podcast host Bettina Rehmann from the university communications team, together with psychologist Christin Buley, tests the prototype of the software that can be used to create composite sketches. Programmer Alexander Hähnel explains what it's like to build software for an AI system, and project manager Rainer Stollhoff explains what the software refers to.

In the test round, nine synthetic faces initially appear on the screen. Bettina selects those that correspond to certain characteristics of the person she has in mind. ‘Based on your selection, you will now be shown new images,’ explains Christin. With each click, the result moves closer to the desired representation – even if the AI sometimes surprises.

The prototype is a web application developed by the company Codeguides from Königs Wusterhausen. Managing Director Alex describes how flexible the software is: ‘We have made it so configurable that Rainer and Christin can now try it out: What can the software actually do? What will users accept, what might not work at all? And so there are a wide variety of use cases that we are now testing.’ For him, Phace Space is a special project because it ‘completely reverses’ the usual role of the police sketch artist: instead of drawing a picture based on a description, users can assemble a picture of the perpetrator directly by clicking.

Software uses StyleGAN for image generation

The basis for image generation is the AI system StyleGAN. Developed by Nvidia, it generates photorealistic faces from random numbers. ‘None of the people are real. They have all been created synthetically,’ emphasises Christin. This prevents confusion with real people. Real photos of people are not usually used to find perpetrators – yet in this episode, host Bettina reports on a sensational criminal case from 30 years ago in which the police actually did use this method.

StyleGAN works as a so-called Generative Adversarial Network (GAN): one AI system generates images, another checks their authenticity until convincing results are achieved. For project manager Rainer Stollhoff, it is clear that creating composite sketches remains a complex task: ‘We humans simply recognise faces. We don't really know why. But the task of identifying a person among all possible faces is incredibly difficult. I'm quite happy if we can get halfway there.’ The key is not to create a perfect image, but one that enables recognition.

The podcast episode shows that development is still in its infancy. The coming months will show how the software can be further adapted and how people deal with the selection of faces. The project team is planning further experiments with test subjects to improve the software. If it were possible to offer digital, AI-supported composite sketches in the future, this would be a potential advance for criminal investigation work.

The complete episode is available on the project page or on Spotify and YouTube.

For the next, third episode, the project team met an experienced expert from the field at this year's annual conference of composite sketch artists in Saarbrücken. In the interview, Jochen Hans describes how one becomes a phantom image artist. There is no formal training for this profession. Jochen Hans has taught himself much of what he knows. He also explains that his work depends on trust and empathy towards witnesses, and we learn how such a drawing is created.

Fachliche Ansprechpersonen

Christin Buley

Fachbereich Wirtschaft, Informatik, Recht
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel.: +49 3375 508 842
Mail: christin.buley@th-wildau.de
Haus 100, Raum 107

Zum Profil


    Prof. Dr. rer. nat. Rainer Stollhoff

Prof. Dr. rer. nat. Rainer Stollhoff

Fachbereich Wirtschaft, Informatik, Recht
Vizepräsident für Studium und Lehre

Mail: rainer.stollhoff@th-wildau.de
Web: https://www.th-wildau.de/rainer-stollhoff/
Haus 21, Raum A 1.03

Sekretariat (Anmeldung)

Mareen Kempkes

Tel.: +49 3375 508 763
Mail: mareen.kempkes@th-wildau.de
Haus 13, Raum 143

Zum Profil

Redaktionelle Ansprechperson


    Bettina Rehmann

Bettina Rehmann

Zentrum für Hochschulkommunikation
Interne/Externe Kommunikation

Tel.: +49 3375 508 354
Mail: bettina.rehmann@th-wildau.de
Web: http:www.th-wildau.de/interne-kommunikation
Haus 21, Raum A102

Zum Profil