Mietfrei wohnen gegen Hilfe im Haushalt – neues Vermittlungsprogramm „Wohnen für Hilfe“
„Wohnen für Hilfe“ heißt ein Vermittlungsangebot für Wohnraum des Studierendenwerks West:Brandenburg, dass sich auch an Menschen in Wildau und Umgebung richtet. Ziel ist es, Menschen mit freiem Wohnraum mit Studierenden, die auf Wohnungssuche sind, zusammenzubringen. Statt Miete zu zahlen, helfen die Studierenden.
Bei „Wohnen für Hilfe“ geht es in der Regel so: eine Stunde Hilfeleistung – zum Beispiel im Garten, bei der Kinderbetreuung – für einen Quadratmeter zur Verfügung gestellten Wohnraum pro Monat. Mit so einer Vereinbarung möchte das Studierendenwerk West:Brandenburg Wohnraumgebende und -nehmende zusammenbringen. Wer etwa in seinem Haus ein Zimmer übrig hat, aber einfach nicht die Zeit findet, den Rasen zu mähen, könnte eine solche „Wohnpartnerschaft“, wie Christian Schwinge sie nennt, eingehen. Schwinge organisiert das Projekt beim Studierendenwerk, berät Interessierte und vermittelt direkt zwischen den Parteien: „Wir vermitteln Wohnpartnerschaften, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Alltagshilfe basieren. Viele unserer bisherigen Teilnehmenden berichten von einem echten Zugewinn an Lebensqualität.“
Vorteile auf beiden Seiten
Wohnraumgebende erhalten bei „Wohnen für Hilfe“ Unterstützung in ihrem Alltag für Aufgaben, die selbst nicht ausführen oder übernehmen können, zum Beispiel Hausaufgabenhilfe für die Kinder, Kinderbetreuung, Hilfe in Garten oder Haushalt, kleinere Reparaturen oder Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen.
„Die regelmäßige Präsenz eines Wohnungsnehmenden kann für alleinwohnende Menschen eine Beruhigung sein und das Zusammenleben kann eine persönliche Bereicherung sein“, glaubt Christine Avenarius, Nachhaltigkeitsmanagerin an der TH Wildau. Aus ihrer Sicht können auch Familien davon profitieren, wenn sich der Familienalltag durch die Hilfe leichter organisieren lässt.
Die Wohnraumnehmenden – in diesem Fall also Studierende – kommen so an preiswerten bis kostenfreien Wohnraum. Aber das sei nicht alles, so Christine Avenarius: „Wenn sie neu zugezogen sind, können sie Anschluss finden, oder: Studierende, die aus dem Ausland anreisen, können möglicherweise ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern.“
Klarer Rahmen, Unterstützung bei Vertragsfragen
Das Prinzip bei „Wohnen für Hilfe“ ist einfach, aber es gibt klare Rahmenbedingungen. Zum Beispiel sind bei den Hilfetätigkeiten Pflegeleistungen explizit ausgeschlossen. Auch brauchen Wohnraumgebende, wenn sie selbst mieten, ein Einverständnis zur Untervermietung.
Die Wohnbedingungen, Regeln des Zusammenlebens und individuelle Modalitäten werden von den Wohnraumpartner*innen gemeinsam vertraglich festgehalten, dabei unterstützt das Studierendenwerk West:Brandenburg. Es ist als eines von deutschlandweit elf Studierendenwerken am Projekt „Wohnen für Hilfe“ beteiligt. Zu den Modalitäten gehören auch Vereinbarung über Nebenkosten, die Wohnraumnehmende errichten. Christian Schwinge ist auf Wunsch beim ersten Kennenlernen der Wohnraumpartner anwesend – und bietet Begleitung auch im Konfliktfall.
In der Landeshauptstadt gibt es bereits einige Beispiele für erfolgreiche Wohnpartnerschaften, die durch das Studierendenwerk West:Brandenburg vermittelt worden sind. Das gehe meist direkt, erklärt Christian Schwinge. Kommen ein Angebot oder eine Anfrage herein, weiß er meist bereits, wer als Wohnraumpartner*in in Frage kommt. So sind die Zimmerangebote selten auf der Webseite zu sehen, da sie direkt vermittelt werden können. Angebote, die nicht sofort gematcht werden, werden anonymisiert auf der Webseite des Studierendenwerkes veröffentlicht - aktuell gibt es in Potsdam und auch in Berlin Angebote.
„Eine Idee, die zu Wildau passt“
An der TH Wildau ist Christine Avenarius Ansprechpartnerin zum Thema „Wohnen für Hilfe“ zuständig: „Wir möchten damit nicht nur Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für Studierende ermöglichen, sondern auch den Austausch zwischen Hochschule und Stadtgesellschaft fördern.“ Gerade jungen Menschen, die neu nach Wildau kommen, biete die Wohnraumpartnerschaft eine Möglichkeit, die Stadt und seine Bewohner besser kennenzulernen. Für die Hochschulstadt könne das neue Impulse für nachbarschaftliches Zusammenleben bedeuten, so Christine Avenarius: „Das ist gelebte Gemeinschaft – eine Idee, die zu Wildau passt.“
Menschen aus Wildau und Umgebung – am besten mit guter Anbindung oder Nähe zum Campus der TH Wildau – sind eingeladen, sich zu melden, wenn sie bei dem Projekt mitmachen, und „Wohnen gegen Hilfe“ anbieten möchten.
Übrigens: Die Wildauer Wohnungsbaugesellschaft (WiWo) möchte in ihren Wohnungen aktuell den Wohnungstausch zwischen Mieter*innen mit hohem Raumbedarf (z.B. Familien) und Alleinlebenden in großen Wohnungen fördern. Aus dem Grund würde eine Anfrage, Studierende über „Wohnen für Hilfe“ zu unterstützen, bei der WiWo keinen Erfolg haben. In dem Fall geht die Wohnungsbaugesellschaft davon aus, dass ein Wohnungstausch in Frage kommen könnte. Für den Fall, dass jemand in eine kleinere Wohnung umziehen würde, übernimmt die WiWo die Kosten für den Umzug.
Weitere Informationen:
English Version: Rent-free accommodation in exchange for help - new programmeBereich öffnenBereich schließen
Rent-free accommodation in exchange for help around the house – new ‘Wohnen für Hilfe’ (Living for Help) programme
‘Wohnen für Hilfe’ is a housing exchange programme run by the Studierendenwerk West:Brandenburg student services organisation, which is also aimed at people in Wildau and the surrounding area. The aim is to bring together people with spare living space and students who are looking for accommodation. Instead of paying rent, the students help out around the house.
‘Wohnen für Hilfe’ usually works like this: one hour of help – for example, in the garden or with child care – in exchange for one square metre of living space per month. With this arrangement, the Studierendenwerk West:Brandenburg wants to bring together people who have space to offer and people who need it.
For example, someone who has a spare room in their house but simply cannot find the time to mow the lawn could enter into such a ‘living partnership,’ as Christian Schwinge calls it. Schwinge organises the project at the Studierendenwerk, advises interested parties and mediates directly between the parties: ‘We arrange living partnerships based on mutual respect, trust and everyday help. Many of our participants report a real improvement in their quality of life.’
Advantages for both sides
Through ‘Wohnen für Hilfe’, those providing accommodation receive support in their everyday lives for tasks they cannot do themselves, such as homework help for children, child care, help in the garden or with household chores, minor repairs or accompaniment to appointments with authorities or doctors. ‘The regular presence of a tenant can be reassuring for people who live alone, and living together can be personally enriching,’ believes Christine Avenarius, sustainability manager at TH Wildau. In her view, families can also benefit if the help makes it easier to organise everyday family life.
The tenants – in this case students – get affordable or even free accommodation. But that's not all, says Christine Avenarius: ‘When they've just moved in, they can make friends, or students coming from abroad can improve their German language skills.’
Clear framework, support with contractual issues
The principle behind ‘Wohnen für Hilfe’ is simple, but there are clear guidelines. For example, care services are explicitly excluded from the assistance provided. If they rent themselves, those offering accommodation also need consent to sublet.
The living conditions, rules for cohabitation and individual arrangements are set out in a contract drawn up jointly by the housing partners, with support from the student services organisation. The terms also include agreements on additional costs incurred by the tenants. Christian Schwinge is available on request to be present when the housing partners meet for the first time – and also offers support in the event of conflict.
There are already several examples of successful housing partnerships in the state capital that have been arranged by the Studierendenwerk West:Brandenburg. This usually happens directly, explains Christian Schwinge. When an offer or request comes in, he usually already knows who would be a suitable flatmate. As a result, the rooms on offer are rarely posted on the website, as they can be arranged directly. Offers that are not matched immediately are published anonymously on the student services website – there are currently offers in Potsdam and Berlin.
‘An idea that fits Wildau’
At TH Wildau, Christine Avenarius is the contact person responsible for ‘Wohnen für Hilfe’: ‘We want to not only provide students with access to affordable housing, but also promote exchange between the university and the urban community.’ The housing partnership offers young people who are new to Wildau in particular an opportunity to get to know the city and its residents better. For the university town, this could mean new impetus for neighbourly coexistence, according to Christine Avenarius: ‘This is community in action – an idea that fits Wildau.’
People from Wildau and the surrounding area – ideally with good connections or proximity to the TH Wildau campus – are invited to get in touch if they would like to participate in the project and offer “living in exchange for help”.
By the way, the Wildauer Wohnungsbaugesellschaft (WiWo) is currently looking to promote apartment swaps between tenants who need a lot of space (e.g. families) and people living alone in large apartments. For this reason, requests to support students through ‘Wohnen für Hilfe’ will not be successful at WiWo. In this case, the housing association assumes that an apartment swap could be an option. If someone moves to a smaller apartment, WiWo will cover the costs of the move.
Further information:
in German:
https://www.stwwb.de/wohnen/wohnen-fuer-hilfe
Application form for students, in German and English:
Fachliche Ansprechperson
Dr. Christine Avenarius
Präsidium
Nachhaltigkeitsmanagerin
Tel.: +49 3375 508 241
Mail: christine.avenarius@th-wildau.de
Web: https://www.th-wildau.de/hochschule/ueber-uns/nachhaltigkeit/
Haus 13, Raum 106
Die AG Nachhaltigkeit trifft sich jeden 2ten Mittwoch im Monat zwischen 15:00 und 16:30 Uhr in Raum 13-225 (hybrid) und ist offen für Interessierte.
Redaktionelle Ansprechperson
Bettina Rehmann
Zentrum für Hochschulkommunikation
Interne/Externe Kommunikation
Tel.: +49 3375 508 354
Mail: bettina.rehmann@th-wildau.de
Web: http:www.th-wildau.de/interne-kommunikation
Haus 21, Raum A102