TH-Wildau - News
Wachsende Datenströme verändern den öffentlichen Nahverkehr und bieten neue Chancen - Experte der Verkehrsbetriebe Karlsruhe spricht an der TH Wildau über „Internet of Mobility“
Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung nehmen auch im öffentlichen Nahverkehr immer mehr an Bedeutung zu. Für ein leistungsstarkes ÖPNV-Angebot ist ein umfassender und reibungsloser Datenaustausch zwischen Fahrzeugen, der Verkehrsinfrastruktur und Betriebszentrale essentiell – denn nur so kann letztlich auch ein Großteil der Basisdaten für die Fahrgastkommunikation ermittelt werden.
Internet der Mobilität
Bei einem Fachvortrag an der Technischen Hochschule Wildau (TH Wildau) beleuchtete Otto Philip, Experte für Instandhaltungsentwicklung bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), die Bedeutung eines umfassenden und einfachen Informationsaustauschs für die Attraktivität des Nahverkehrs. Zudem gab er den Studierenden der Studiengänge Verkehrssystemtechnik (B. Eng.) und Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen (M. Eng.) einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zukünftigen Pläne im Bereich der Fahrzeugdatenerfassung und des Internets der Mobilität bei der VBK und deren Schwesterunternehmen, der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Diese betreibt mit ihren Zwei-System-Bahnen in der Region rund um Karlsruhe Stadt-Umland-Verkehre und ist eine tragende Säule des renommierten „Karlsruher Modells“. Die VBK wiederum erbringen die Verkehrsleistung im Stadtgebiet von Karlsruhe.
Der Vortrag von Otto unter dem Titel „Internet of Mobility – Fahrzeugdatenübertragung bei der VBK und AVG“ basiert auf einer Publikation (Schrift 435) des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Der öffentliche Nahverkehr hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt und damit auch die Art und Wiese, wie Menschen sich fortbewegen. Wir sehen nicht nur einen Zuwachs an neuen Verkehrsmitteln wie E-Roller oder On-Demand-Services, die in das klassische ÖPNV-Angebt mit Bus und Bahn integriert werden müssen. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an eine schnellere und umfangreiche Fahrgastinformation in Echtzeit gestiegen. Zudem ermöglicht die technische Entwicklung inzwischen auch unseren Verkehrsunternehmen einen schnellen und kostengünstigen Austausch großer Datenmengen. Die Digitalisierung bietet große Potentiale, den ÖPNV zukünftig noch attraktiver zu machen,“ macht Otto deutlich.
So nutzen die VBK und der AVG eine spezielle Kommunikationsarchitektur für den internen Datenaustausch. Damit können die beiden kommunalen Verkehrsunternehmen beispielsweise Zustandsdaten und Störungsmeldungen zu ihren Schienenfahrzeugen in ihre Werkstätten übertragen, damit die Bahnen zeitnah wieder im Fahrbetrieb eingesetzt werden können. Andere Anwendungsbeispiele umfassen die Überwachung der Verkehrsinfrastruktur, die Planung regelmäßiges Instandhaltungsarbeiten bei Fahrzeugen und Bahnstrecken oder von Bedarfsverkehren.
Spannender Einblick für Studierende
Für die TH Wildau bot der Vortrag von Philip Otto einen spannenden Blick hinter die Kulissen der VBK und AVG. „Der direkte fachliche Austausch mit Experten aus der Praxis ist für unsere Studierendem von unschätzbarem Wert“, betont Prof. Ralf Kohlen, der das Fachgebiet Verkehrsmanagement an der TH Wildau vertritt. „Unsere Studierenden profitieren enorm von den realen Einblicken und können das theoretisch Erlernte besser in die Praxis umsetzen. Gleichzeitig können so erste Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern für die Zeit nach dem Studium geknüpft werden.“
Weitere Informationen zu den Verkehrsbetrieben Karlsruhe und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft gibt es unter vbk.info bzw. avg.info
Fachliche Ansprechpersonen Verkehrsbetriebe Karlsruhe
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