Von der Idee zur App:
Tripster – Reisekostenverwaltung für Gruppenreisen

Im Rahmen eines Softwareentwicklungsprojekts an der TH Wildau entwickelte unser siebenköpfiges Team im Laufe eines Semesters eine Web-Anwendung mit dem Namen Tripster. Ziel war es, eine digitale Lösung für die gemeinsame Reisekostenabrechnung zu schaffen. Die Anwendung sollte Gruppenmitgliedern ermöglichen, Ausgaben transparent zu erfassen und automatisch eine faire Aufteilung der Kosten zu berechnen.
Herausforderungen für das Projekt
Zu Beginn des Semesters standen wir vor einer komplett leeren Ausgangslage. Wir hatten weder ein Thema noch eine klare Vorstellung davon, wie unser Projekt aussehen könnte. Die erste große Hürde war daher die Themenfindung. Dabei stellte sich insbesondere die Herausforderung, ein Thema zu finden, das den Erwartungen und Interessen aller sieben Teammitglieder gerecht wurde. Zusätzlich musste sichergestellt werden, dass das gewählte Thema innerhalb eines Semesters realistisch umsetzbar war – also weder zu einfach noch zu komplex.
Nachdem wir ein Thema gefunden hatten und in die eigentliche Entwicklungsphase übergegangen waren, traten neue Herausforderungen auf. Das Arbeiten in einem vergleichsweise großen Team von sieben Personen erforderte ein hohes Maß an Koordination und Kommunikation. Eine der zentralen Aufgaben war die sinnvolle und faire Verteilung der Aufgaben unter den Teammitgliedern. Dabei war es wichtig, individuelle Stärken und Interessen zu berücksichtigen. Zudem mussten vereinbarte Deadlines eingehalten werden, um einen kontinuierlichen Fortschritt zu gewährleisten. Die Planung und Durchführung der einzelnen Sprints, also die Aufteilung des Projekts in überschaubare Arbeitspakete, stellte ebenfalls eine nicht zu unterschätzende organisatorische Aufgabe dar – insbesondere im Hinblick auf das wöchentliche Arbeitspensum jedes Einzelnen.
Herangehensweise
Wir starteten mit Sprint 0, in dem der Fokus vollständig auf der Themenfindung und der allgemeinen Projektplanung lag. Jedes Teammitglied brachte eigene Ideen ein, die anschließend gemeinsam diskutiert wurden. Am Ende entschieden wir uns demokratisch für eines der vorgeschlagenen Themen. Nach der Themenwahl besprachen wir erste Herangehensweisen und legten fest, wie wir die Aufgaben im weiteren Verlauf strukturieren wollten. Ein wichtiger Punkt war auch die Verteilung der Gruppenrollen, wie zum Beispiel Projektleitung, Backend- und Frontend-Entwicklung oder Testing.
In Sprint 1 ging es darum, eine erste Version der Web-App zu erstellen, allerdings noch ohne funktionale Logik. Der Fokus lag auf dem Aufbau der Benutzeroberfläche und einem groben Design der Anwendung. Rückblickend war dieser Sprint inhaltlich etwas schwach gefüllt. Die ersten technischen Fortschritte waren zwar sichtbar, reichten aber nicht aus, um ein stabiles Grundgerüst für die nächsten Sprints zu schaffen.
Sprint 2 brachte einen deutlichen Schub im Projektfortschritt. Die Oberfläche wurde responsiv gestaltet, sodass sie auf verschiedenen Endgeräten nutzbar ist. Parallel dazu setzten wir die Datenbank auf, die als Grundlage für alle Backend-Funktionen dienen sollte. Auch das User-Management wurde implementiert, sodass Benutzerkonten erstellt und verwaltet werden konnten. Erste Seiten wurden nun auch mit der Backend-Logik verknüpft, was die Anwendung funktional erweiterte.
In Sprint 3 lag der Fokus auf der Fertigstellung der restlichen Backend-Funktionen. Sobald diese abgeschlossen waren, konnte die gesamte Anwendung auf einem Server gehostet werden, sodass alle Teammitglieder und später auch Dritte darauf zugreifen konnten.
Sprint 4 diente hauptsächlich dem Bugfixing. Wir testeten die Anwendung ausführlich, identifizierten Probleme und Fehler und arbeiteten diese systematisch ab, um die Qualität der finalen Version sicherzustellen.
Lösung
Am Ende unserer vier Sprints konnten wir eine funktionierende Web-App mit dem Namen Tripster präsentieren. Aufbauend auf den Ergebnissen der vorherigen Entwicklungsphasen wollten wir eine einfache Lösung für ein Problem schaffen, das viele aus dem Urlaub kennen: Wer hat was bezahlt und wer schuldet wem wie viel?
Mit Tripster können Gruppenmitglieder während einer Reise ihre Ausgaben eintragen, diese bestimmten Kategorien zuordnen und festlegen, für wen die Kosten gedacht waren. Am Ende zeigt die App automatisch an, wie viel Geld innerhalb der Gruppe ausgeglichen werden muss. Dadurch lassen sich Unklarheiten vermeiden und die Abrechnung am Ende des Urlaubs wird deutlich einfacher und fairer.
Technisch basiert Tripster auf einer Kombination aus einem modernen Frontend (React) und einem stabilen Backend mit Datenbankanbindung. Die Anwendung ist responsiv gestaltet und daher sowohl auf Desktop- als auch auf mobilen Geräten nutzbar. Die Nutzerverwaltung ermöglicht es Gruppenmitgliedern, eigene Accounts anzulegen und sich spezifischen Reisegruppen anzuschließen, wodurch die Anwendung auch für wiederholte Nutzung über verschiedene Urlaube hinweg geeignet ist.
Fazit
Rückblickend war das Projekt eine wertvolle Erfahrung – sowohl im technischen als auch im organisatorischen Sinne. Wir konnten nicht nur unsere Fähigkeiten in den Bereichen Webentwicklung, Datenbankdesign und agiler Projektarbeit vertiefen, sondern lernten auch, wie entscheidend klare Kommunikation und abgestimmte Teamarbeit in größeren Gruppen sind.
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir innerhalb eines Semesters eine funktionierende und benutzerfreundliche Anwendung entwickeln konnten, die ein reales Problem vieler Reisender adressiert. Trotz kleiner Rückschläge, technischer Hürden und der Herausforderung, die Arbeit im Studium mit der Projektarbeit zu vereinbaren, ist es uns gelungen, eine durchdachte Lösung umzusetzen.
Das Projekt hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, iterativ zu arbeiten, regelmäßig Feedback einzuholen und flexibel auf neue Anforderungen oder Probleme zu reagieren. Insgesamt blicken wir mit Zufriedenheit auf die Entwicklung von Tripster zurück – und vielleicht wird die Anwendung ja sogar bei der nächsten gemeinsamen Reise unseres Teams zum Einsatz kommen.
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