Zum ersten Mal würdigte die Fördergesellschaft der TH Wildau e.V. bei der diesjährigen Exmatrikulationsfeier die Abschlussarbeit eines TH-Studierenden. Julian Niedling, der aktuell im Master Automatisierte Energiesysteme studiert, wurde für seine Bachelorarbeit ausgezeichnet. Was er mit dem Preisgeld von 1.000 Euro macht, weiß er bereits. +++ English version below: First TH.esis sponsorship award goes to Julian Niedling +++

Innovativ sollen sie sein, insgesamt mit „sehr gut“ bewertet, und in Kooperation mit einem Praxispartner aus der Region entstanden sein – die Abschlussarbeiten, die für den in diesem Jahr erstmalig vergebenen TH.esis-Förderpreis in Frage kommen. Bewerben können sich die Absolvent*innen selbst – oder die Betreuenden der Arbeiten. Im Fall des diesjährigen Preisträgers Julian Niedling war es Professor Alexander Stolpmann, der die Bewerbung für seinen Studenten eingereicht hatte. „Ich freue mich außerordentlich, dass Julian Niedling mit seiner hervorragenden Bachelorarbeit zum ersten Preisträger des TH.esis-Förderpreis der Fördergesellschaft der TH Wildau e.V. gekürt worden ist. Diese Wertschätzung unterstützt und bestärkt ihn auf seinem weiteren akademischen Weg“, ist sich Alexander Stolpmann sicher und ergänzt: „Es trifft den Richtigen!“

Julian Niedling ist aktuell Student im Masterstudiengang Automatisierte Energiesysteme. Er erhielt die Auszeichnung und damit verbunden 1.000 Euro Preisgeld für seine Bachelorarbeit mit dem Titel „Entwicklung und Evaluierung eines adaptiven Bildverarbeitungssystems für industrielle Qualitätskontrollen unter Berücksichtigung einer hohen Produkt- und Prüfvarianz“. Hinter dem Titel verbirgt sich eine praxisrelevante Arbeit, die im Rahmen seines dualen Studiums bei der MP GmbH Montage und Prüfsysteme in Fredersdorf-Vogelsdorf entstand.

„Ich freue mich unglaublich“

„Ich freue mich natürlich unglaublich, diese Auszeichnung erhalten zu haben“, freut sich Julian Niedling und zeigt sich dankbar – und bescheiden: „Ich glaube jedoch, dass unter den Absolventinnen und Absolventen viele weitere sehr gute Abschlussarbeiten entstanden sind. Solche Arbeiten bieten schließlich immer eine großartige Möglichkeit im Studium, sich in den eigenen Interessen zu vertiefen und langfristig intensiv und selbstständig an einem Thema zu arbeiten. Daher denke ich wirklich, dass viele Abschlussarbeiten einen echten Mehrwert geschaffen haben. Umso schöner, dass meine Arbeit dazu noch ausgezeichnet wurde.“

Sein duales Studium habe ihm einen umfassenden Einblick in die „Welt des Sondermaschinenbaus“ ermöglicht und damit eine wertvolle Ergänzung zum theoretischen Input aus dem Studium. „Bei der MP GmbH findet alles unter einem Dach statt, vom Vertrieb über Konstruktion und Fertigung bis hin zur Programmierung der Anlage. Anschließend wird sie per Lkw, Schiff oder Flugzeug zum Kunden transportiert. Dabei ist jede Anlage zu 100 % auf den Kunden und das jeweilige Produkt zugeschnitten und somit ein Unikat. Daran lässt sich sehr gut erkennen, wie vielfältig und umfassend die Erfahrungen waren, die ich dort sammeln konnte.“

Preisgeld soll Seminar finanzieren

Professor Stolpmann lobt das große Engagement des Studenten: „Julian Niedling ist mir schon zum Beginn seines dualen Studiums in den von mir unterrichteten Fächern Informatik und Software Engineering sehr positiv aufgefallen. Im weiteren Verlauf des Studiums engagierte er sich für den Studiengang Automatisierungstechnik, z.B. beim HIT“. Während seines ersten Auslandssemesters in Südkorea nahm er parallel zum Studium vor Ort hybrid an Vorlesungen der TH Wildau teil. Als Masterstudierender hat Julian Niedling ein weiteres Auslandssemester absolviert, dieses Mal in Malaysia, und arbeitet aktuell im Projekt „SIAMIS“, worin es um automatisierte Inspektionen von Zügen geht, mit.

Für die 1.000 Euro, die er mit der Auszeichnung erhalten hat, hat Julian Niedling auch schon Verwendung: „Das Preisgeld setze ich für das Seminar zur Oberflächeninspektion am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) in Karlsruhe ein. Die zweitägige Veranstaltung behandelt ein wirklich essenzielles Thema für unser Forschungsprojekt und harmoniert auch sehr gut mit der hier ausgezeichneten Bachelorarbeit. Darauf freue ich mich sehr. Deshalb noch einmal vielen Dank an die Fördergesellschaft der TH Wildau e. V. und Herrn Nerlich (Bürgermeister Wildau und Vorsitzender) für die Überreichung des Preises. Großen Dank auch an meinen Betreuer Prof. Stolpmann und an die Firma MP GmbH Montage- und Prüfsysteme für die Betreuung und Unterstützung.“

TH.esis-Preis ab jetzt regelmäßig

Die Auswahlkommission setzt sich zusammen aus Vertreter*innen von Stadt und regionaler Wirtschaft sowie der TH Wildau. Wildaus Bürgermeister Frank Nerlich als Vorsitzender der Kommission und Vorstandsvorsitzender der Fördergesellschaft der TH Wildau e.V. übergab den Preis am Tag der feierlichen Verabschiedung der Absolvent*innen am 15. November 2025. In der Begründung hieß es, die Arbeit weise „eine hohe wissenschaftliche Qualität und Innovationskraft auf“ und auf Grundlage der „fachlichen Exzellenz, des belegten regionalen Bezuges sowie der ergänzenden internationalen Perspektive“ werde der Preis an Julian Niedling vergeben. Der TH.esis-Förderpreis für studentische Abschlussarbeiten mit besonderer regionaler Wirkung wird auch künftig vergeben, Informationen hält die Webseite der Fördergesellschaft der TH Wildau e.V. bereit.